Montag, 8. Februar 2016

[Rezension] Mieses Karma






  • von David Safier
  • rowohlt
  • 283 Seiten 
  • ISBN: 978-3-499-24455-1
  • Preis: 8,99 Euro [D] 
  • Taschenbuch






Inhalt: Kim Lange ist Ehefrau, Mutter und erfolgreiche Fernsehmoderatorin. Das alles unter einen Hut zu bringen ist nicht immer leicht und deswegen müssen ihr Mann Alex und ihre gemeinsame Tochter Lilly immer (mal wieder) zurückstecken. Ganz krisenfrei scheint die Ehe von Alex und Kim auch nicht mehr zu sein, vor allem wenn Daniel Kohn in Kims Nähe ist.  
Am Tag, an dem Kim den Deutschen Fernsehpreis verliehen bekommt, passiert deshalb so einiges. Nicht nur, dass Kim den fünften Geburtstag ihrer Tochter verpasst, weil sie zu dieser wichtigen Veranstaltung muss, nein, auch das Kleid, das eigentlich perfekt für sie war, wird nicht geliefert und auf dem Weg zur Bühne platzt ihr das Ersatzkleid aus allen Nähten. Aus Frust, aber auch weil es einer langen Phantasie von ihr entspringt, betrügt Kim ihren Mann mit Daniel. Als sie danach auf dem Dach des Hotel einen ruhigen Ort zum Nachdenken sucht, wird sie von herabstürzenden Teilen einer russischen Raumstation erschlagen. "Das war's", denkt sie sich, als ihr Leben an ihrem inneren Auge vorbeizieht...Aber dann wacht sie im Körper einer Ameise auf und eine dicke Ameise behauptet, Buddha zu sein. Kim hatte in ihrem Leben nicht gerade gutes Karma gesammelt, was ihre neue Lebensform erklärt. Als Ameise will sie aber definitiv nicht ihr Dasein fristen. Und vor allem will sie auf keinen Fall, dass Alex sich mit ihrer ehemals besten Freundin Nina über sie hinweg tröstet. Schnell fasst sie einen Entschluss: Sie muss irgendwie auf der Reinkarnationsleiter aufsteigen und gutes Karma sammeln...

Meine Meinung: Oh, wie ich Kim hasse. SIE betrügt ihren Mann und als er sich zwei Jahre nach ihrem Tod Nina (,die sich nach dem Tod von Kim rührend um ihn gekümmert hat,) gegenüber langsam öffnet, kann SIE das auf keinen Fall zulassen? WTF?!? Er betrügt sie ja nicht, immerhin ist sie tot in seinen Augen. Als sie mit einem anderen Mann geschlafen hat, war ihr eigener Mann putzmunter und schmiss eine Geburtstagsfeier für ihre gemeinsame Tochter!
Nun denkt ihr euch sicher: "Die Protagonistin muss ja blöd sein, damit sie als Ameise wiedergeboren wird und sich letzten Endes zum Guten entwickelt." In meinen Augen passiert das aber leider nicht. Kim bleibt weiter eine egoistische Kuh, die ihr Herz nur sehr, sehr selten am richtigen Fleck zu haben scheint. Mir persönlich ist selten ein so unsympathischer Hauptcharakter begegnet.

Eigentlich schade, denn als ich zum ersten Mal von dem Buch hörte, fand ich die Idee total cool.  Auch der Klappentext machte Lust auf mehr und so stand das Buch anno dazumal auf meiner Wunschliste. Umgesetzt ist das Ganze auch noch ganz gut und an einigen (wenigen) Stellen musste man Schmunzeln. Bei mir hingen diese Schmunzel-Stellen oft mit der Reinkarnation von Casanova zusammen, der Kim in ihren Leben immer wieder begegnet. Aber das wars dann auch schon. Kims Sprüche und Ansichten ging mir sehr schnell auf die Nerven, der Humor ist selten mehr als platt und insgesamt fehlte einfach das gewisse Etwas.
 
Fazit: Eigentlich nur ein verdienter Punkt, aber ich habe noch einen zweiten drauf gegeben, weil die Idee an sich ja gut war.

 

Das verschollene Kapitel: Kostenlos vom Autor hier zur Verfügung gestellt

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